Gerblingerode könnte zum Modell für weitere Dörfer werden

Projektidee in Kooperation mit „Familienzentrum mobil“ und der Elterninitiative „KuLtKiDz“

Donnerstag, 21. April 2022 Eichsfeld von Britta Eichner-Ramm

Gerblingerodes Ortsbürgermeister Christian Wüstefeld (r.) stellt den Ortsratsmitgliedern das mögliche Projekt für eine bessere Nutzung der örtlichen Mehrzweckhalle samt Entwurf eines Flyers vor.Foto: Britta Eichner-Ramm

Gerblingerode. Es wäre ein Pilotprojekt und könnte für weitere Duder-städter Dörfer zum Modell werden, sagte Gerblingerodes Ortsbürgermeister Christian Wüstefeld (CDU) am Dienstagabend in die Runde der Ortsratsmitglieder. Er informierte das Gremium über ein mögliches Projekt, mit dem die örtliche Mehrzweckhalle für die Dorfgemeinschaft wieder mehr zum Treffpunkt werden könnte. Wüstefeld zu der Projektidee: „Das hat extrem viel Potenzial und ist eine Bereicherung für unseren Ort.“

Die Idee kam bei den Kommunalpolitikern gut an. Jetzt soll das Interesse der Gerblingeröder an einem entsprechenden Programmangebot abgefragt werden. Dazu sollen Flyer an jeden Haushalt verteilt werden, außerdem sollen auch über die sozialen Medien und über die Website der Ortschaft möglichst viele Menschen erreicht werden, so Wüstefeld.

In den nächsten Tagen werden die Anregungen aus dem Ortsrat noch im Entwurf des Infoblattes eingearbeitet, kündigt der Ortsbürgermeister an. Zudem soll es noch ein Treffen mit dem Senioren- und dem Jugendobmann der Ortschaft geben, damit auch diese sich einbringen und die Idee weitertragen können.

Zwei Kooperationspartner

Für das mögliche Projekt würde Gerblingerode mit Kooperationspartnern zusammenarbeiten, erklärte Wüstefeld. Dazu zähle das „Familienzentrum mobil“ des Caritasverbands Südniedersachsen, das der Landkreis Göttingen im September 2021 ergänzend zum Familienzentrum am Inklusiven Campus in Duderstadt beauftragt hatte. In Gerblingerode hat sich außerdem die Elterninitiative „KuLtKiDz“ formiert, die sich mit Programmangeboten und ehrenamtlichem Engagement mit einbringen möchte.

Wüstefeld berichtete, dass es inzwischen zwei Treffen mit den Beteiligten gegeben habe, um das mögliche Projekt vorzubereiten. Es sollen wohnortnahe und vor allem generationsübergreifende Angebote gemacht werden, erläuterte der Ortsbürgermeister die Idee, „passgenau, miteinander und mit Freiraum für Kreativität“.

Vielfältige Programmangebote

Da es in der Mehrzweckhalle eine gut ausgestattete Küche gebe, biete sie ideale Voraussetzungen, „um unsere Bürger zusammenzubringen“, sagte Wüstefeld, und zwar Junge wie Alte. „Wir wollen die Dorfgemeinschaft erlebbar machen.“ Denkbar seien, so die ersten Ideen, Programmangebote wie zum Beispiel Familienfrühstück, Erzählcafés, Bastelrunden, Buchclub, Nähkurse, Musik- oder Bewegungsangebote, Natur- und Umweltaktivitäten und vieles mehr. Die Koordination soll Wüstefeld zufolge die Elterninitiative „KuLtKiDz“ übernehmen.

Gerade die Kooperation mit dem „Familienzentrum mobil“ mache das mögliche Projekt interessant, so Wüstefeld. Angedacht sei, dass einmal pro Woche mittwochs ein Fachmann vom Familienzentrum nach Gerblingerode komme und die Ehrenamtlichen unterstützt. Die Mehrzweckhalle solle dabei von morgens bis abends für Aktivitäten und Treffen allen Generationen offen stehen. 

Interesse erfragen

„Das soll sich entwickeln“, meinte der Ortsbürgermeister. Deshalb sollen zunächst einmal die Bürgerinnen und Bürger in Gerblingerode befragt werden, ob sie Interesse an einem solchen Angebot haben und was sie sich wünschen würden. Auch erhoffen sich die Initiatoren Rückmeldungen, ob und wie sich vielleicht Menschen mit ihren Talenten einbringen möchten oder können.

Träger des Projektes sei die Caritas, die mit dem „Familienzentrum mobil“ das Projekt personell begleite. Darüber hinaus könnten die Gerblingeröder davon profitieren, dass über das Familienzentrum vieles zur Verfügung stehe – beispielsweise Nähmaschinen oder Bastelutensilien. Müssten die „KuLtKiDz“ die Angebote alleine organisieren, müssten sie wohl einen Obolus von den Teilnehmern verlangen, erklärte Wüstefeld. Dadurch, dass das „Familienzentrum mobil“ im Boot sei, wären die Aktivitäten für die Besucherinnen und Besucher kostenfrei.

Der Entwurf des Flyers, mit dem nun das Interesse der Gerblingeröder erfragt werden soll, wird um die Anregungen und Hinweise aus Reihen des Ortsrates ergänzt. Bis Ende Mai erhofft sich Wüstefeld möglichst viele Rückmeldungen, die dann ausgewertet werden sollen. Im Anschluss ist eine Informationsveranstaltung vorgesehen. Start des Projektes könnte dann im Sommer sein, umriss der Ortsbürgermeister den Zeitplan.

Das soll sich entwickeln.

Christian Wüstefeld,  Ortsbürgermeister