Staatssekretär Theuvsen überrascht Pferdebergdörfer

Verlängerungsmöglichkeit für Dorfentwicklungsprogramm / Finanzielle Mittel bisher nicht ausgeschöpft

Freitag, 10. Dezember 2021 Eichsfeld von Rüdiger Franke

Tiftlingerode war erste Station des Besuchs des Staatssekretärs Theuvsen (von rechts): Christian Wüstefeld, Stefan Stollberg, Andreas Diedrich, Staatssekretär Ludwig Theuvsen, Thorsten Feike, Stefan Wege und Jürgen Germerott.
Foto: Gerd Goebel

Pferdeberg. Mit einer positiven Nachricht hat Prof. Ludwig Theuvsen, Staatssekretär im niedersächsischen Landwirtschaftsministerium, die drei Pferdebergdörfer Tiftlingerode, Gerblingerode und Immingerode überrascht. „Wir brauchen einen neuen Schwung für das Dorfentwicklungsprogramm der Duderstädter Ortsteile“, betonte er bei seinem Besuch. Zugleich ermutigte er die Stadt Duderstadt, einen Antrag auf Verlängerung des zum 15. September 2022 auslaufenden Programms zu stellen. Dieser Wunsch werde grundsätzlich positiv im Ministerium gesehen.

Theuvsen machte darauf aufmerksam, dass die vorgesehenen finanziellen Mittel bisher nicht ausgeschöpft worden seien, was vornehmlich mit der Corona-Pandemie zu begründen sei. Erste Station des Staatssekretärs war Tiftlingerode. Dort begrüßte Gerd Goebel in Vertretung des erkrankten Ortsbürgermeisters Klaus Deppener den Gast sowie Bürgermeister Thorsten Feike, die Amtsleiter Jürgen Germerott und Stefan Wege, den stellvertretenden Bürgermeister Andreas Diedrich und die Nachbarbürgermeister Christian Wüstefeld (Gerblingerode) und Stefan Stollberg (Immingerode).

Entwicklungsmöglichkeiten

Goebel wies darauf hin, dass der Tiftlingeröder Ortsrat seit Jahren darauf dränge, die Ortsmitte unter Einbeziehung des verwaisten Bauernhofs neu zu gestalten. Aufgrund der Enge der Straße bildeten sich täglich Staus, ein Begegnungsverkehr sei nicht möglich und mehrere Häuser seien durch Busse und Lkw in der Vergangenheit beschädigt worden. Deshalb bestehe akuter Handlungsbedarf.

Zweite Station war Gerblingerode. Dort informierte Ortsbürgermeister Wüstefeld, dass das Gebäude „Alte Schule“ marode und abgängig sei. Dieses habe einst den Jugendraum beherbergt, einen Versammlungsraum für Vereine und Verbände sowie die Dorfheimatstube. Nun sei das Gebäude stillgelegt. Dringend erforderlich sei auch die Sanierung des Mehrzweckgebäudes samt Mehrzweckhalle, die brandschutztechnische Ertüchtigung und ein zweiter Fluchtweg für das Obergeschoss, um hier die Dorfheimatstube und ein Dorfarchiv einziehen zu lassen, sowie ein Anbau für Kinder- und Jugendarbeit inklusive Sanitäranlagen. Im Ort gebe es für die rund 300 Kinder und Jugendlichen seit Jahren keine geeigneten Räumlichkeiten. Das Objekt solle zukünftig als Multifunktionsgebäude für generationsübergreifende Begegnungen und aktive, erlebbare Dorfgemeinschaft dienen. Zur Umsetzung würden dringend die Mittel aus dem Dorfentwicklungsprogramm sowie die Verlängerung des Förderzeitraums um mindestens drei Jahre benötigt.

Im Anschluss fuhr Theuvsen weiter nach Immingerode. Ortsbürgermeister Stollberg führte den Gast zum Areal des früheren Pfarrhauses. Es sei eine riesige Chance für Immingerode, das Grundstück zu erwerben und dort die Möglichkeit für Kinder-, Jugend- und Vereinsarbeit zu schaffen, erläuterte Stollberg. Aber auch die kirchlichen Interessen sollten bei den Planungen berücksichtigt werden. Für Immingerode sei die Umsetzung dieses Vorhabens ein Projekt des Jahrzehnts.